Der Krieger: Die Chroniken von Gor 1 (German Edition) by Norman John

Der Krieger: Die Chroniken von Gor 1 (German Edition) by Norman John

Autor:Norman, John [Norman, John]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Bookwire GmbH
veröffentlicht: 2012-11-07T00:00:00+00:00


Am Morgen verließen wir früh unser Lager. Unsere einzige Nahrung waren kleine, trockene Beeren, die wir in einem Gestrüpp in der Nähe gesammelt hatten und ein Schluck Wasser aus der Flasche. Wir waren noch nicht lange auf der Straße unterwegs, als Talena meinen Arm ergriff. Ich horchte aufmerksam und hörte in der Ferne den Klang eines beschlagenen Tharlarions auf der Straße. »Ein Krieger«, vermutete ich.

»Schnell, setz mir die Haube auf!«, befahl sie.

Ich setzte sie ihr auf und fesselte ihre Handgelenke mit den Sklavenfesseln.

Der Klang der beschlagenen Tharlarionklauen auf der Straße wurde lauter. Innerhalb einer Minute erschien ein Reiter in unserem Blickfeld – ein edler, bärtiger Krieger mit einem goldenen Helm und einer Tharlarionlanze. Er hielt die Reitechse ein paar Schritte vor mir an. Er ritt auf einer Echsenart, die man das Hohe Tharlarion nennt, und die sich auf ihren zwei Hinterläufen in großen hüpfenden Schritten vorwärts bewegt. Ihr zurückliegendes Maul war mit langen glänzenden Zähnen gefüllt. Die beiden kleinen, lächerlich unproportionierten Vorderfüße baumelten absurd vor ihrem Körper.

»Wer bist du?«, wollte der Krieger wissen.

»Ich bin Tarl von Bristol«, erwiderte ich.

»Bristol?«, fragte der Krieger verwirrt.

»Hast du noch nie davon gehört?«, fragte ich herausfordernd, so als wäre ich beleidigt.

»Nein«, gab der Krieger zu. »Ich bin Kazrak von Port Kar«, sagte er, »im Dienst von Mintar aus der Kaste der Händler.«

Ich brauchte nicht nach Port Kar zu fragen. Es ist eine Stadt im Delta des Vosk und vor allen Dingen ein ausgesprochenes Piratennest.

Der Krieger zeigte mit seiner Lanze auf Talena. »Wer ist das?«, fragte er.

»Du brauchst weder ihren Namen noch ihre Abstammung zu wissen«, erwiderte ich.

Der Krieger lachte und schlug sich auf seinen Schenkel. »Du willst mir weismachen, sie sei von hoher Kaste«, sagte er. »Wahrscheinlich ist sie die Tochter eines Ziegenhirten.«

Ich sah, wie sich Talena unter der Haube bewegte, ihre Fäuste in den Sklavenfesseln ballte.

»Was gibt es Neues aus Ar?«, fragte ich.

»Krieg«, sagte der berittene Speerträger mit Genugtuung. »Gerade jetzt, wo die Männer aus Ar miteinander um die Zylinder kämpfen, bildet sich eine Armee aus fünfzig Städten. Sie sammelt sich an den Ufern des Vosk, um Ar zu besetzen. Dort gibt es ein Lager, wie du es noch nie gesehen hast – eine Stadt aus Zelten, Tharlariongehege über mehrere Pasang, und darüber die Schwingen der Tarne, die über den Köpfen wie Donner klingen. Die Kochfeuer der Soldaten sind noch über zwei Tagesritte vom Fluss entfernt zu sehen.«

Talena sprach, ihre Stimme war durch die Sklavenhaube gedämpft: »Aasfresser, die gekommen sind, um sich an den Körpern verwundeter Tarnreiter zu laben.« Es war ein goreanisches Sprichwort, das seltsam unangemessen klang, da es von einer Gefangenen unter einer Sklavenhaube gesprochen wurde.

»Ich habe nicht mit dem Mädchen gesprochen«, sagte der Krieger.

Ich entschuldigte Talena. »Sie trägt die Sklavenfesseln noch nicht sehr lange«, sagte ich.

»Sie hat Temperament«, stellte der Krieger fest.

»Wohin bist du unterwegs?«, fragte ich.

»Zu den Ufern des Vosk, zur Zeltstadt«, antwortete der Krieger.

»Welche Nachrichten gibt es von Marlenus, dem Ubar?«, verlangte Talena zu wissen.

»Du solltest sie schlagen«, sagte der Krieger, doch er antwortete dem Mädchen: »Keine. Er ist geflohen.



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